Geschichte der SG Waldesruh Dünzling e.V.

Fahnenweihe

Als im Jahre 1967 am 20. August erstmals beim Unteren Wirt der Gedanke wuchs einen Schützenverein zu gründen, konnte noch niemand ahnen, daß man mehr als drei Jahrzehnte später stolz auf 36 Jahre Vereinsgeschichte zurückblicken könne. Die treibenden Kräfte und Hauptorganisatoren der Gründung waren Albert Kammermeier und der Renner-Wirt, genannt Weiß Ferdl. 30 Personen waren am 26. August bei der ersten konstituierenden Versammlung anwesend. 18 davon waren bereit einen Verein zu gründen und eine Vorstandschaft zu wählen. Unter der Federführung des damaligen Sektionsleiters Lang aus Langenerling wurde der 6-köpfige Vorstand gewählt. Bäckermeister Albert Kammermeier wurde 1. Schützenmeister.

Das erste Gewehr stiftete der Vereinswirt Josef Renner und stellte zugleich den Tanzboden jeden Donnerstag zum Schießen zur Verfügung. Das erste Probeschießen fand dann schließlich am 30. September 1967 statt.

Schützenstand

Der Name „Waldesruh“ wurde am 2. November 1967 geboren; leider konnte bis heute der Taufpate nicht festgestellt werden. Die erste Schießanlage wurde zwischen dem Anwesen Wolf und dem Wirtshaus mit 2 Ständen errichtet. Die Einweihung fand bereits 4 Monate nach Gründung des Vereins am 14. Januar 1968 statt.

Wie jeder andere Verein brauchte auch die Schützengesellschaft ihr Logo, ihr Wahrzeichen, ihre Flagge. Und so plante man im Jahre 1969 für das darauffolgende Jahr eine Fahnenweihe. Der Festausschuß wurde am 17. Juni nominiert, und nach nur einem Jahr fand dann vom 28. - 30 Juni 1970 die Fahnenweihe der Schützengesellschaft Waldesruh Dünzling statt. Die Tageszeitung berichtete vom „Fest des Jahrhunderts“, das die Schützen mit der Beteiligung von 85 Vereinen feierten.

Erstmalig fand dann am 27. Dezember 1970 das Paketschießen mit Königsfeier statt. Eine Feier, die zur Tradition wurde, und bis heute Bestand hat. Am 28. September 1972 trat der Schützenmeister Albert Kammermeier aus beruflichen und persönlichen Gründen zurück. Neuer und erster Schützenmeister wurde Alfons Blabl. Die nächsten Jahre verliefen recht gleichmäßig. Wöchentliches Schießen, die Teilnahme an Fahnenweihen, Vereinsausflüge und die Teilnahme an kirchlichen Festen, die dem Verein eine Verpflichtung des Glaubens und der Tradition sind, beschreiben diese Jahre.

Schließlich konnte am 7. Januar 1978 das 10-jährige Vereinsbestehen gefeiert werden. Die Eintragung ins Vereinsregister erfolgte am 9. März 1979, um den Verein auf eine rechtliche Grundlage zu stellen und um alle Mitglieder dementsprechend abzusichern. Die aktiven Schützen wurden immer mehr und so reichten die zwei Schießstände nicht mehr aus. So wurde 1979 ein neuer Schießstand mit 5 Ständen geplant. Nach Beseitigung der Planungsschwierigkeiten begann man am 1. Dezember 1979 mit den Arbeiten und bereits am 22. März 1980 wurde bei einem großen Festabend der neue zweite Schießstand eingeweiht. Zirka 1100 Arbeitsstunden mußten für den moderneren Schießstand aufgebracht werden, um den die SG Waldesruh von vielen Vereinen in der Sektion beneidet wurde.

Die Aufnahme des 100. Mitglieds konnte am 15. Oktober 1982 vollzogen werden. 15 Jahre Schützenverein wurden am 15. Januar 1983 gefeiert. 1984 übernahm die Schützengesellschaft die Renovierung der Lourdes-Grotte. Im kirchlichen Leben des Ortes Dünzling gehört die im Jahre 1880 erbaute Grotte seit Generationen in den Mittelpunkt des Geschehens. Trotz laufender Pflege und Ausbesserungsarbeiten war eine Renovierung größeren Stils unumgänglich geworden. Am 1. Mai 1985 konnte der Ort Dünzling dann nicht nur einen Maibaum aufstellen, sondern auch die wieder hergestellte Grotte einweihen.

Nach der geglückten Erneuerung der Dünzlinger Grotte im Jahre 1985, renovierte die Schützengesellschaft unter Leitung von Alfons Blabl den Ölberg am Eingang zur Grotte. Der mit Tuffstein gebaute Ölberg war durch Wetter- und Umwelteinflüsse stark geschädigt und musste abgerissen und neu aufgebaut werden. Die freiwilligen Helfer des Schützenvereins mußten viele Arbeitsstunden aufwenden, um den Ölberg wieder in seinen Originalzustand zu versetzen. Steine mussten bis aus der Steinpfalz bei Laaber herangeschafft werden. Der neue Ölberg wurde mit einem Schindeldach versehen, das Innere wurde mit dem Gemälde "Das letzte Abendmahl" des Bad Abbacher Freizeitmalers Martin Diermeier ausgestattet.

Das 20-Jährige fand dann mit einem großen Festabend am 5. März 1988 statt. Im September bei der gut besuchten Jahreshauptver-
sammlung ahnte noch niemand, daß am 1.12.1988 das Vereinslokal vorübergehend geschlossen werden würde. Bis am 1.02.1989 ein neuer Vereinswirt gefunden war, führte Blabl Genoveva das Vereinslokal weiter. Nach mehreren Pächterwechseln wurde zu Fronleichnam 1991 das Lokal endgültig geschlossen. Das Wirtshaus wurde verkauft. Die Schützen waren heimatlos.

Am 13.9.1991 wurde die Jahreshauptversammlung im alten Schulhaus abgehalten. Zur Debatte für einen neuen Schießstand standen der Schulhauskeller oder der Mühldorfer Wirt. Nach längerer Diskussion war klar, daß der Verein fortbestehen musste, und es wurde mit dem Mühldorfer Wirt verhandelt. Man wurde sich schnell einig und so konnte mit den Bauarbeiten am 28.9.1991 im Nebengebäude begonnen werden. Nach nicht ganz 2 Monaten und über 1000 Arbeitsstunden wurde am 22.11.1991 zum erstenmal geschossen. Am 4. April 1992 konnte dann die Standeinweihung stattfinden. Für viele Mitglieder war es der dritte Standbau.

Das 25-jährige Gründungsfest feierten die Schützengesellschaft mit den Bürgerinnen und Bürgern sowie den Vereinen der Großgemeinde und Sektion am 24. und 25. Juli 1993.

Am 4. September 1998 fand die Jahreshauptversammlung statt, mit der Ankündigung des 1. Schützenmeisters, daß er für diese Amt nach 26 Jahren nicht mehr zur Verfügung stehe. Eine Neuwahl war auf Grund mangelnder Bewerber nicht möglich. Erst in der außerordentlichen Jahreshauptversammlung am 16. Oktober 1998 waren die Neuwahlen erfolgreich.

Am 31. Mai 2003 feierte man das 35-jährige Bestehen des Vereins. In der Kirche St. Martin wurde ein Gottesdienst für die lebenden und verstorbenen Mitglieder abgehalten, danach fand im Festzelt ein großes Festessen statt, bei dem die ca. 150 Anwesenden auf Kosten des Vereins bewirtet wurden. Ein Preisschießen und Ehrungen für verdiente Mitglieder rundeten die Feierlichkeiten ab.

Mit einer feierlichen kirchlichen Segnung durch den Bischöflich-geistlichen Rat (BGR) Dr. Günther Karikas wurde am 14. August 2003 das alte Dünzlinger Wegkreuz aus der Mitte des 19. Jahrhunderts wieder seiner Bestimmung übergeben. Das Kreuz war mit Mitteln der Kirchengemeinde und des Schützenvereins Waldesruh instand gesetzt und an seinem ursprüglichen Ort wieder aufgestellt worden.

20. 08. 1967 Erster Gedanke einen Schützenverein zu gründen
26. 08. 1967 Gründungsversammlung mit Wahl der Vorstandschaft
30. 09. 1967 Erstes Probeschießen im Tanzsaal beim Unteren Wirt
02. 11. 1967 Namensgebung "Waldesruh Dünzling"
14. 01. 1968 Einweihung des alten Schießstandes
17. 06. 1969 Nominierung des Festausschußes zur Fahnenweihe
28.-30. 06. 1970 Fest des Jahrhunderts "Fahnenweihe Waldesruh Dünzling"
27. 12. 1970 Einführung des Paketschießens mit Königsfeier (hat bis heute Bestand)
28. 09. 1972 Rücktritt des 1. Schützenmeisters Albert Kammermeier, Neuwahl 1.Schützenmeister Alfons Blabl
07. 01. 1978 Festabend zum 10jährigen Bestehen "Waldesruh Dünzling"
09. 03. 1979 Eintragung ins Vereinsregister
01. 12. 1979 Beginn mit den Arbeiten an einem neuen Schießstand
22. 03. 1980 Großer Festabend mit Einweihung des neuen 2. Schießstandes
15. 10. 1982 Aufnahme des 100. Mitglieds
15. 01. 1983 15-Jahrfeier "Waldesruh Dünzling"
21. 11. 1984 Abschluß der Dacharbeiten unserer Lourdes-Grotte
01. 04. 1985 Betonieren und Verlegen der Natursteinplatten an der Grotte
18. 04. 1985 Abbruch des einsturzgefährdeten Ölbergs an der Grotte
01. 05. 1985 Feierliche Einweihung unserer neu renovierten Lourdes-Grotte
25. 07. 1987 Hebfeier für den wieder neu aufgebauten Ölberg
05. 03. 1988 Großer Festabend für 20 Jahre Schützengesellschaft Waldesruh Dünzling e.V.
05. 09. 1991 Krisenvorstandsitzung wegen Verkauf des Schützenheimes
13. 09. 1991 Jahreshauptversammlung im Schulhaus "Waldesruh Heimatlos"
16. 09. 1991 Besprechung der Vorstandschaft mit den Wirtsleuten Mühldorfer
23. 09. 1991 Beschlußfassung Mühldorfer wird Vereinswirt und Ausbau des Eiskellers und Dachbodens zum Schießstand
28. 09. 1991 Beginn mit den Arbeiten zum Bau des neuen Schießstandes
04. 10. 1991 Erster Schußtag im Tanzsaal Mühldorfer
13. 10. 1991 Unterzeichnung des Nutzungsrechtvertrages auf 25 Jahre
22. 11. 1991 Erster Schußtag im neuerbauten 3. Schießstand
04. 04. 1992 Standeinweihung des neuen Schießstandes. In der Zeitungsausgabe vom 08. April 1992 hieß es: "Hoffentlich eine neue Heimat für immer". Rund 1000 Stunden wurden für den Schießstandbau erbracht.
24.-25. 07. 1993 Feier zum 25jährigen Gründungsfest mit den Bürgerinnen und Bürgern, sowie mit den Vereinen der Großgemeinde und der Sektion
04. 09. 1998 Jahreshauptversammlung mit der Ankündigung des 1.Schützenmeisters Alfons Blabl für dieses Amt nach 26 Jahren nicht mehr zur Verfügung zu stehen. Eine Neuwahl konnte nicht durchgeführt werden, da sich kein anwesendes Mitglied bereit erklärte, das Amt des ersten Schützenmeisters zu übernehmen.
16. 10. 1998 Außerordentliche Jahreshauptversammlung mit diesesmal erfolgreichen Neuwahlen
04. 02. 1999 Vorstandssitzung auch zum Thema 30-Jahrfeier
31. 05. 2003 35-Jahrfeier mit den üblichen Ehrungen und Preisschießen auf einer sehr gut besuchten Veranstaltung mit 150 Anwesenden.
14. 08. 2003 Feierliche kirchliche Segnung des mit Mitteln der Kirchengemeinde und des Schützenvereins "Waldesruh" restaurierten alten Dünzlinger Wegkreuzes durch Dr. G. Karikas (BGR).